Stationäre Hospize und weitere stationäre Angebote

Stationäre Hospize sind kleine spezielle Einrichtungen mit in der Regel 8 bis 16 Betten, die sich besonders um die palliative, pflegerische Versorgung von sterbenden Menschen kümmern, wenn eine Betreuung zu Hause nicht mehr möglich ist. Rund um die Uhr ist hier eine qualifizierte Krankenpflege gewährleistet. Das Hospiz wird von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen unterstützt. Der Hausarzt kommt ins Hospiz und ein Palliativmediziner ist durchgehend erreichbar.

Eine Aufnahme wird mit allen Beteiligten besprochen und erfolgt je nach Notwendigkeit (Bestätigung durch einen Arzt), auch kurzfristig. Hospize werden ganz überwiegend durch Kranken- und Pflegekassen finanziert (§ 39a SGB V). Ein Eigenanteil des Trägers des Hospizes ist in der Regel durch Spenden aufzubringen. Spenden sind zusätzlich erforderlich, um eine hochwertige Versorgung und Gästezimmer für An- und Zugehörige bauen, einrichten und nutzen zu können.

Alle Hospize sind eingebunden in das örtliche Netz zur Versorgung kranker Menschen.

Hospize waren und sind darüber hinaus stets von Bürgern getragene Einrichtungen, die – mehr als finanziell – ideeller und praktischer Unterstützung durch Menschen aus der jeweiligen Region bedürfen.

Palliativstationen sind an ein Krankenhaus angegliedert und können auf die personellen und technischen Ressourcen des Krankenhauses zurückgreifen. Ärztliches Personal ist auf der Station vorhanden. Therapieziel auf der Palliativstation sollte die Symptomlinderung und die Entlassung nach Hause nach möglichst kurzem Aufenthalt sein. Ehrenamtliche MitarbeiterInnen spielen in diesem Bereich nur eine untergeordnete Rolle.

Das neue Hospiz- und Palliativgesetz möchte die Hospizarbeit und die Vernetzung der ambulanten und stationären Versorger von Palliative-Care mit der Hospizarbeit stärker fördern. Dieses Anliegen begrüßen wir nachdrücklich. Denn vieles ist in diesem Bereich zum Wohl der Patienten und deren Zugehörigen noch zu tun. Dennoch sollten die einzelnen Schritte genau bedacht und geprüft werden, welcher am nötigsten ist. Für den Bereich der stationären Hospize in Niedersachsen sehen die DGP Ländervertretung, Niedersächsische Koordinierungs- und Beratungsstelle für Hospizarbeit und Palliativversorgung, der Hospiz- und PalliativVerband Niedersachsen e. V. (vormals Hospiz Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen e. V.) und Krankenkassen in weiten Teilen Niedersachsens ein ausreichendes Angebot. Denn neben der wohnortnahen Versorgung ist auch die Wirtschaftlichkeit jedes einzelnen Hospizes zu bedenken. Auch wenn demnächst 95% des Pflegesatzes von den Krankenkassen übernommen werden, ist weiterhin ein hohes Spendenaufkommen notwendig, um die Spezialeinrichtung “Stationäres Hospiz” in der hohen Qualität bereit zu halten. Bei einem Überangebot von stationären Hospizen sehen wir auch die Qualität durch mangelndes Fachpersonal gefährdet. Daher hat sich der Vorstand des Hospiz- und PalliativVerbandes Niedersachsen e. V.( vormals Hospiz Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen e. V. ) auf Bitten aller vorhandenen stationären Hospize in Niedersachsen veranlasst gesehen, diese Empfehlung auf den Weg zu bringen. Wir sagen mit dieser Empfehlung nicht, dass an einzelnen, wenigen Standorten ein stationäres Hospiz nicht sinnvoll wäre, aber wir möchten gerade auch mit dem Fragebogen die sorgfältige Prüfung anregen, ob ein Hospiz der richtige Schritt ist oder ob man nicht durch eine verbesserte Netzwerkarbeit sowie die Weiterentwicklung des Angebotes in Pflegeeinrichtungen qualitativ und nachhaltig etwas für Schwerkranke und deren Zugehörigen tun kann. Hier sehen wir weiteren Entwicklungsbedarf. Die Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Cornelia Rundt, hat der Arbeitsgruppe gegenüber ausdrücklich betont, dass sie sich den Inhalt dieser Empfehlung zu eigen machen will.