30-Jahre Hospiz- und PalliativVerband Niedersachsen e.V.

Hannover – Veranstaltung 30 Jahre Hospiz- und PalliativVerband Niedersachsen e. V. – Foto Tim Schaarschmidt/HPVN
Hannover – Veranstaltung 30 Jahre Hospiz- und PalliativVerband Niedersachsen e. V. – Foto Tim Schaarschmidt/HPVN
Hannover – Veranstaltung 30 Jahre Hospiz- und PalliativVerband Niedersachsen e. V. – Foto Tim Schaarschmidt/HPVN

 

“Neue Ziele erreichen, ohne Bewährtes über Bord zu werfen”

Der Hospiz- und PalliativVerband Niedersachsen feiert sein 30-jähriges Bestehen am 24.10.2023

Viel erreicht und noch immer in Bewegung: Der Hospiz- und PalliativVerband Niedersachsen e.V. (HPVN) blickt auf sein 30-jähriges Bestehen zurück und hatte darum jetzt zu einer Festveranstaltung geladen. Dabei wurde in die Vergangenheit, aber vor allem auch nach vorn geschaut.

HPVN-Vorsitzender Ulrich Kreutzberg freute sich bei seiner Begrüßung über die gute Resonanz auf die Veranstaltung: “Wichtig ist, dass man im Gespräch bleibt.” Und das könne an diesem Tag gut gelingen. “Sie haben die Gesellschaft sensibilisiert für die Bedürfnisse sterbender Menschen”, stellte der niedersächsische Sozialminister Dr. Andreas Philippi in seinem Grußwort heraus. Als “wahre Helden des Alltags” bewiesen die Vertreter der Hospizbewegung immer wieder “hohe menschliche Qualitäten”.

Dem pflichtete Oberlandeskirchenrätin Andrea Radtke bei. Durch die Arbeit der Hopizbewegung sei “in der Gesellschaft angekommen, dass das Sterben zum Leben dazugehört”. Lothar Küttner von der Hospizstiftung Niedersachsen betonte den “offenen und freundschaftlichen Umgang” untereinander, ehe Prof. Dr. Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des Deutschen Hospiz-und PalliativVerbands (DHPV), an das geflügelte Wort erinnerte, dass Hospiz kein Ort, sondern eine Haltung sei. Künftiges Ziel müsse eine “solidarische Sorgekultur” sein, in der die Hospizbewegung eine wichtige Rolle spielen müsse.

In einem Podiumsgespräch erörterten Haupt- und Ehrenamtliche aus der ambulanten und stationären Hospizarbeit die Stärken bisherigen Engagements, aber auch die kommenden Herausforderungen und die Frage, wie Bewährtes zu erhalten sei. Im gemeinsamen Austausch warfen die Celler Ehrenamtliche Doris Rösch, Heike Büssing von der Hospiz wanderlicht gGmbH, Maureen Kurek, Koordinatorin Ambulanter Hospizdienst (AHD) Stade, Renate Lohmann, Stiftung Hospizdienst Oldenburg, Christiane Peikert-Baramsky, Vorsitzende AHD Ganderkesee, und Ulrich Domdey, ehemaliger Vorsitzender HPVN, Schlaglichter auf die Vergangenheit und benannten anstehende Aufgabenstellungen.

Klar wurde dabei, dass bei aller Professionalisierung die Zugewandtheit zu den Betroffenen “von Mensch zu Mensch” nicht leiden dürfe. Haupt- und Ehrenamtliche müssten weiterhin gemeinsam und auf Augenhöhe an einem Strang ziehen. Der innere Zusammenhalt sei der “größte Schatz der Hospizbewegung”. Durch verbesserte Öffentlichkeitsarbeit könne auf die schwierige Situation der Pflege, so zum Beispiel in Altenpflegeheimen und Krankenhäusern, hingewiesen werden. Hilfreich für Betroffene könne der verstärkte Einsatz von Palliativlotsen sein, die zur Orientierung und Unterstützung von Patienten und ihren Angehörigen dienten. Letztlich brachte Domdey auf den Punkt, was allen Beteiligten am Herzen liegt: “Einen langen Atem zu bewahren, das wünsche ich uns und den nachfolgenden Generationen.”

Als Geburtstagspräsent überreichte der Landesstützpunkt Hospizarbeit und Palliativversorgung Niedersachsen e.V. (LSHPN) Postkarten mit plakativen Slogans wie “Haben Sie darüber wirklich mal gesprochen?”, die der HPVN den angeschlossenen Vereinen zur Verfügung stellen kann. Sie sollen an öffentlichen Orten ausgelegt werden, um die gesellschaftliche Debatte zu intensivieren.